August – Dezember 2002

August

Nun habe ich die Diagnose schon ein Jahr. Ich muß sagen, es gibt Tage, da vergesse ich tatsächlich daß ich MS habe.

September

Die Wirklichkeit hat mich wieder eingeholt, damit ich nicht übermütig werde, habe ich am 15. September einen neuen Schub bekommen. Da das ganze abends begann,habe ich mir mal wieder keine großen Gedanken gemacht. Ich bin auch, brav wie ich nun mal bin, am anderen Tag erst einmal zur Arbeit gegangen. Am im laufe des Vormittags bin ich dann doch zur meiner Neurologin hin. Die Diagnose war niederschmetternd, ich , die doch nun tatsächlich glaubte, ich würde keinen Schub mehr bekommen, hatte einen neuen Schub. Und diesmal war es nicht so harmlos wie die Male davor. Auch die Kernspinthomogrphie zeigte einen neuen Herd von 1 cm in der Länge und 0,7 cm im Durchmesser in der Halswirbelsäule. Bei den ersten Schüben war immer nur das linke Bein betroffen, diesmal waren beide Beine betroffen, dass heißt, ich konnte fast gar nicht mehr gehen. Treppensteigen war ein Kraftakt, den man sich als gesunder Mensch nicht vorzustellen mag. Das Cortison 1 g pro Tag intravenös, das ich wieder über 5 Tage bekam, tat dann noch sein übriges. Nach dem 5. Tag war ich dann platt, mit mir war nichts mehr anzufangen. Ich konnte eigentlich nichts mehr richtig machen. Für die Wegstrecke zu meinen Hausarzt, für die ich normalerweise 5 Minuten benötige, war mit einem mal super lang geworden, ich brauchte doch tatsächlich fast 45 Minuten.

Oktober

Nun ist schon Oktober und ich kann immer noch nicht all zu viel machen. eigentlich wollte ich ja mit meinem Verein, (ich singe im Chor) nach England fahren. Aber leider mußte ich das kenzeln.

Meine Neurologin hat mit mir noch einmal die Vorteile einer Basistherapie durch gesprochen. Ich bin nun soweit, dass ich anfangen werde zu spritzen. Ich denke wenn ich es nicht ausprobiere, weiß ich wirklich nicht, ob es mir hilft oder nicht.

Am 17. Oktober habe ich in der Praxis von meiner Neurologin die erste Avonexspritze bekommen. Aber nicht gleich die volle Dosis, denn sie meinte, wenn mein Körper langsam an das Avonex gewöhnt wird, ist es besser. Also wird jede Woche etwas mehr gepritzt. Für die Nebenwirkungen habe ich Ibuprofen 600 bekommen. Was ich auch leider benötigte, denn ich bekomme die grippeähnlichen Symtome zu spüren. Mit Ibuprofen bekommt man das ganz gut in Griff.

November

Das Arbeitsleben hat mich wieder, ich kann zwar immer noch nicht so super gehen, aber ich habe ja schließlich einen Bürostuhl auf dem ich die meiste Zeit sitze. Ich merke auch wie mir das arbeiten ganz gut bekommt. Ich bin zwar manchmal etwas schlapp, aber dann schalte ich eben einen Gang runter und es geht wieder. Im großen und ganzen kann ich sagen, es geht mir schon wieder recht gut.

Dezember

Nun ist schon wieder fast ein Jahr vorbei. Seitdem 12. Dezember spritze ich Avonex zu hause selber. Das bringt mir etwas mehr Freiheit. Denn ich muß nicht jeden Donnerstag um 17.oo Uhr in der Arztpraxis sein. Ich habe das Spritzen auch auf den Freitag verlegt, denn nun brauche ich nicht wegen den Nebenwirkungen evtl. den einen oder anderen Tag im Büro zu fehlen.

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